Verbraucher nehmen moderne Landwirtschaft deutlich positiver wahr

Berlin, 11. Mai 2022 – Das Image der modernen Landwirtschaft wird von Verbraucherinnen und Verbrauchern heute deutlich positiver bewertet als noch vor zwei Jahren. Vor allem Themen wie Tierwohl oder Klimaschutz werden in Bezug auf die moderne Landwirtschaft deutlich positiver wahrgenommen. Das zeigt der Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft

So ist über die zwei Jahre, die das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) in Zusammenarbeit mit den Meinungsforschern von civey und der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel den Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft erhebt, klar ein positiver Trend zu erkennen. Dieser positive Trend wird lediglich durch landwirtschafts-relevante politische Ereignisse gestört, die auch einen entsprechenden medialen Widerhall gefunden haben. [1]

Zur Ursache für den positiven Trend sagt Prof. Dr. Dr. Christian Henning von der Universität Kiel: „Grundsätzlich kann eine eindeutige Erklärung für die langfristige positive Image-Entwicklung allein aus den Befragungsdaten nicht identifiziert werden. Hier bedarf es weiterer inhaltlicher Analysen. Es ist aber zu vermuten, dass die allgemein offene und zunehmend kompromissbereite Haltung der landwirtschaftlichen Interessenverbände in dem gesellschaftlichen Diskurs zur Neuausrichtung eines agrarpolitischen Idealbilds von einer nachhaltigen Landwirtschaft in Deutschland bzw. der EU einen zentralen Faktor für den beobachteten positiven Image-Trend darstellt.“

Positivere Stimmung vor allem in den letzten sechs Monaten sichtbar 
„Auffällig ist die positive Entwicklung ab Juni 2021“ ergänzt Lea Fließ, Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft. „Zu dem Zeitpunkt wurde auch der Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft verabschiedet und vorgestellt. Wir sehen eine wichtige Ursache in diesem positiven Trend daher darin, dass die Agrarbranche damit nicht nur Veränderungsbereitschaft hinsichtlich der Nachhaltigkeit gezeigt hat, sondern an dieser Veränderungsbereitschaft festhält und das auch proaktiv kommuniziert. Die Landwirtschaft geht also deutlich offener und kompromissbereiter auf die Gesellschaft und ihre Wünsche zu. Das wird nicht nur wahrgenommen, sondern auch als positiv bewertet.“

Nicht alle Faktoren zeigen positive Entwicklung
Gerade bei Themen wie Tierwohl und Klimaschutz hat sich der Eindruck, dass die moderne Landwirtschaft Anstrengungen zur Verbesserung unternimmt, deutlich gesteigert. Auch das Ansehen der Landwirtinnen und Landwirte folgt dem grundsätzlichen positiven Image-Trend. Die Themen Innovation und Biotechnologie hingegen nicht. „Die Skepsis gegenüber neuen, modernen Methoden auf dem Acker bleibt“, begründet Lea Fließ, Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft diese Entwicklung. „Für uns als Forum Moderne Landwirtschaft ist das eine Motivation, auch und gerade bei diesen Themen ihre Bedeutung für mehr Nachhaltigkeit herauszustellen und aufzuzeigen, dass Innovationen in der Landwirtschaft immer eng von der Wissenschaft begleitet und streng kontrolliert werden.“

Alle Informationen zum aktuellen Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft, sowie zur Erhebungsmethodik finden Sie auch unter: moderne-landwirtschaft.de/verbrauchermonitor/

[1] z.B. Juni 2020: Corona-Ausbruch bei Tönnies; Mai und Oktober 2021: Diskussion um Farm-to-Fork-Strategie

Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V.:
Im Forum Moderne Landwirtschaft haben sich Verbände, Organisationen und Unternehmen der Agrarbranche zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, über die moderne Landwirtschaft zu informieren und den Dialog zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft zu stärken. Der Verein zählt 65 Mitglieder und wird von rund 165 landwirtschaftlichen Betrieben unterstützt. Darüber hinaus umfasst das AgrarScout-Netzwerk rund 650 Landwirtinnen und Landwirte, die Öffentlichkeitsarbeit für die moderne Landwirtschaft machen. Weitere Informationen finden Sie hier: moderne-landwirtschaft.de

Über Prof. Dr. Dr. Christian Henning:
Christian Henning ist Professor für Agrarpolitik an der Universität Kiel und hat Agrarwissenschaften, Soziologie, Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Mathematik studiert. Seine zentralen Forschungsfelder umfassen die Entwicklung innovativer Methoden zur Evaluation und Modellierung politischer Entscheidungsprozesse inklusive, Wahlverhalten, Lobbying und legislative Bargaining sowie der Bildung politischer Beliefs in politischen Kommunikationsnetzwerken. Michael Grunenberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Agrarpolitik an der Universität Kiel. Vor seiner Promotion im Fach Agrarwissenschaften hat er Politikwissenschaft sowie Öffentliches Recht studiert. Neben Wahlverhalten und sozialen Netzwerkstrukturen befasst er sich im Rahmen seiner Forschung mit Computational-Social-Science-Ansätzen in der agrarpolitischen Analyse.

Über die civey GmbH:
Civey steht für Citizen Survey. Das 2015 gegründetes Unternehmen hat sich mithilfe einer innovativen Methodik innerhalb weniger Jahre als führender Anbieter für digitale Markt- und Meinungsdaten mit dem größten Panel in Deutschland etabliert. Civey vermisst Märkte, Konsum und persönliche Einstellungen rund um die Uhr und erhebt valide Daten selbst für kleinste Zielgruppen. Ermöglicht wird dies durch die im Unternehmen selbst entwickelten Algorithmen, die Statistik mit KI verbinden und somit neue Maßstäbe für Präzision und Geschwindigkeit in der Markt- und Meinungsforschung setzen.

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